CureVac-Studie: Präklinische Daten zeigen deutliche Verminderung von Leberfibrose mit mRNA-Therapeutikum
- Erster direkter Nachweis der Wirksamkeit von HNF4A mRNA-Therapien in präklinischen Mausmodellen zur Behandlung von Leberfibrose und Leberzirrhose
- Weitere Forschungsarbeiten zur Optimierung von mRNA-Therapiekandidaten für nichtklinische und klinische Entwicklung geplant
TÜBINGEN, Deutschland / BOSTON, USA – 30. August 2021
CureVac N.V. (Nasdaq: CVAC), ein globales biopharmazeutisches Unternehmen, das in klinischen Studien eine neue Klasse von transformativen Medikamenten auf der Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) entwickelt, gab heute die Peer-Review-Publikation mit dem Titel „Therapeutic HNF4A mRNA attenuates liver fibrosis in a preclinical model” in der Fachzeitschrift Journal of Hepatology bekannt. Die Studie wurde zusammen mit Experten des anerkannten REBIRTH-Forschungszentrums für translationale regenerative Medizin und der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt, die einen Zugang zu etablierten präklinischen Modellen für Lebererkrankungen ermöglichten. Die präklinischen Daten zeigen erstmals die erfolgreiche Anwendung des mRNA-kodierten Transkriptionsfaktors HNF4 alpha (Hepatozyten-Kernfaktor 4 alpha) in der Behandlung von Leberfibrose und -zirrhose.
Leberfibrose ist durch die Bildung von Narbengewebe in der Leber gekennzeichnet, das zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Leberfunktion führt. In Folge kann dies eine irreversible Leberzirrhose im fortgeschrittenen Stadium hervorrufen und schließlich zu Leberversagen oder Krebs führen. HNF4 alpha ist ein wichtiger Schlüsselregulator des Leberstoffwechsels, dessen Spiegel mit Fortschreiten der Krankheit nachweislich abnimmt. In dieser Studie wurde in vier unabhängigen Mausmodellen der Krankheit mRNA verabreicht, die für HNF4A kodiert. Dadurch konnte der HNF4A-Spiegel wiederhergestellt und die Schädigung der Leber deutlich verringert werden.
„Leberfibrose und Leberzirrhose verursachen jährlich Millionen von Todesfällen und stellen weltweit eine große Belastung für das Gesundheitswesen dar”, sagte Dr. Igor Splawski, Chief Scientific Officer bei CureVac. „Mit diesen präklinischen Daten hat die Studie erstmals das Potential von HNF4A mRNA-Therapien für die Behandlung von Leberfibrose gezeigt. Innerhalb unserer vielfältigen Pipeline für proteinbasierte Therapien mit Schwerpunkt auf optimierten mRNAs, die die Produktion von Antikörpern oder therapeutischen Proteinen anregen, werden wir die Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover fortsetzen und weitere HNF4A mRNA-Therapiekandidaten für leberspezifische Erkrankungen optimieren.”
„Der Mangel an zugelassenen Medikamenten, die eine Leberfibrose wirksam behandeln können, erfordert die rasche Entwicklung neuer antifibrotischer Therapien“, fügt Dr. Amar Deep Sharma, Hauptautor der Studie, hinzu. „Unsere Studie liefert den ersten experimentellen Beweis, dass mRNA-Therapien tatsächlich eine potentielle Behandlungsoption für Fibrose darstellen. Weitere Forschungsarbeiten sind bereits im Gange, um wichtige Meilensteine zu erreichen, die den Einsatz von HNF4 alpha und anderen mRNAs als Therapien für tödliche Lebererkrankungen erleichtern können.“
Im Rahmen der Studie wurden Lipid-Nanopartikel, die die mRNA für das menschliche HNF4A enthalten, in vier unabhängigen Mausmodellen mehrfach intravenös injiziert. Nach acht Injektionen von 1 und 2 mg/kg formulierter mRNA reduzierte sich die Zahl der Fälle von Leberfibrose und der daraus resultierenden Schädigungen der Leber deutlich. Darüber hinaus regte die Behandlung die zellulären Prozesse an, die für eine normale Funktion der Leber erforderlich sind. Die fortlaufende Forschung beschäftigt sich mit der Verbesserung der mRNA für die weitere nicht-klinische und klinische Entwicklung.
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