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07-Jun-2023

Carbios strebt nach einer Führungsposition im wachsenden r-PET-Markt mit dem Ziel, durch ein Lizenzierungsmodell einen Anteil von 8 bis 12 % bis 2035 zu erreichen

  • Carbios hat vor kurzem wichtige Partnerschaften mit Indorama Ventures und Novozymes bekräftigt und eine Finanzierung und Investition von über 150 Millionen Euro für den Bau der weltweit ersten PET-Biorecyclinganlage angekündigt, deren Kosten mit 230 Millionen Euro neu veranschlagt wurden1
  • Carbios strebt bis 2030 einen Anteil von 4 bis 8 % und bis 2035 von 8 bis 12 % am weltweiten r-PET-Markt an und baut gleichzeitig die wissenschaftliche Führungsposition aus
  • Carbios unterstreicht die Stärke der neuen Marktchancen und plant, die Innovationspipeline über PET und PLA hinaus auf den Abbau anderer Kunststoffarten wie Polyamide und Polyolefine zu erweitern
  • Carbios gibt Einzelheiten zu seinem Geschäftsmodell für 2030 und 2035 bekannt

CLERMONT-FERRAND, Frankreich--(BUSINESS WIRE)--Carbios (Euronext Growth Paris: ALCRB), ein Biotech-Unternehmen, das in der Entwicklung und Industrialisierung von biologischen Technologien zur Neuerfindung des Lebenszyklus von Kunststoffen und Textilien wegweisend ist, wird heute um 14.00 Uhr (MEZ) in seinem Strategie-Update 2023 weitere Einzelheiten zu seinem Geschäftsmodell für die Jahre 2030 und 2035 bekanntgeben. Carbios hat den Ehrgeiz, ein wichtiger Akteur auf dem weltweiten r-PET-Markt zu werden und bis 2030 einen Anteil von 4 bis 8 % und bis 2035 von 8 bis 12 % an diesem Markt zu erreichen.


 

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Emmanuel Ladent – Chief Executive Officer

und das Führungsteam von Carbios

 

6. Juni 2023, von 14 Uhr MEZ bis 16 Uhr MEZ (Pariser Zeit)

 

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1. EIN WERTSCHAFFENDES GESCHÄFTSMODELL

Das Geschäftsmodell von Carbios, das auf der Lizenzierung seiner einzigartigen Technologie für das Biorecycling von PET basiert2, beruht auf einem rationalen Ansatz für Investitionsausgaben und drei Einnahmequellen (Upfront-Zahlungen und zwei wiederkehrende Einnahmeströme, die nachstehend erläutert werden). Dieses Geschäftsmodell wird in allen Anlagen angewendet, einschließlich der ersten Anlage in Longlaville:

(i) Vergabe von Lizenzen für die Nutzung seines Know-hows und geistigen Eigentums: Diese werden Einnahmen in Form von Upfront-Zahlungen generieren, die vom Lizenznehmer auf der Grundlage der installierten Leistung in Höhe von 100 bis 200 Euro pro Tonne entrichtet werden;

(ii) Lizenzgebühren aus dem Verkauf der proprietären Enzyme von Carbios durch Novozymes direkt an Hersteller, die die Technologie von Carbios einsetzen. Dieser Einnahmestrom wird aus einem Teil der Gewinnspanne resultieren, die Novozymes (im Rahmen der langfristigen und exklusiven Partnerschaft) aus dem Verkauf von vollständig patentierten Carbios-Enzymen an den Lizenznehmer erzielt. Dieser Einkommensstrom wird proportional zur Menge der verkauften Enzyme sein;

(iii) Lizenzgebühren aus der von den Herstellern erzielten Prämie auf den Verkauf von biologisch recyceltem PET.

Die beiden Lizenzgebührenströme (ii) und (iii) werden auf etwa 250 Euro oder mehr pro Tonne r-PET geschätzt3.

In einem dynamischen weltweiten r-PET-Markt will Carbios sich als Weltmarktführer aufstellen und bis 2030 einen Anteil von 4 bis 8 % und bis 2035 von 8 bis 12 % an diesem Markt erreichen4.

Mit Blick auf die ständigen Maßnahmen zum Ausbau der Innovationspipeline und der Ausdehnung der proprietären Technologien auf andere Polymere, insbesondere Polyamide und Polyolefine, für die ab 2023 die ersten Patente erwartet werden, werden die F&E- und Industriekosten5 bis 2035 jährlich voraussichtlich um 15 bis 20 % steigen. Im gleichen Zeitraum werden die Kosten für VVG (Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten)6 voraussichtlich um 8 bis 10 % steigen, insbesondere zur Unterstützung der kommerziellen und Lizenzierungsmaßnahmen des Unternehmens.

In Bezug auf die Lizenzvergabe wird erwartet, dass der Rückfluss weniger als sieben Jahren nach der Investition für eine 100-kt-Anlage erfolgt und eine interne Rendite von mehr als 20 % ermöglicht. Das Unternehmen geht außerdem davon aus, dass seine erste Anlage in Longlaville bereits im ersten Jahr der Inbetriebnahme, die für 2025 geplant ist, einen positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit generieren wird.

2. VORTEILE DER BIORECYCLING-TECHNOLOGIE VON CARBIOS

Carbios hat 6 Hauptvorteile seiner enzymatischen Biorecycling-Technologie gegenüber derzeitigen Recycling-Technologien definiert:

  • „Plug & Play“

Da PTA und MEG aktuell in über 95 % der PET-Produktionsanlagen verwendet werden, können die PET-Hersteller problemlos auf die von Carbios angebotenen, aus Kunststoffabfällen gewonnenen PTA- und MEG-Monomere als Ersatzrohstoff für Monomere petrochemischen Ursprungs umsteigen. Beim chemischen Recycling dagegen werden Monomere mit DMT und MEG (oder BHET) produziert, die weniger als 5 % der weltweiten Kapazitäten ausmachen7. Daher lässt sich die Technologie von Carbios nahtlos in die überwiegende Mehrheit der aktuell angewandten PET-Herstellungsverfahren integrieren, sodass Investitionsausgaben und erhebliche Umweltauswirkungen vermieden werden.

  • 100 % aller PET-Abfallarten

Dank des im Prozess eingesetzten hochselektiven Enzyms ermöglicht die PET-Biorecycling-Technologie von Carbios die Verarbeitung aller Arten von PET-Abfällen, darunter solche, die mit den derzeitigen Technologien nur schwer oder gar nicht recycelt werden können (farbige, undurchsichtige und mehrlagige Verpackungen, Industrietextilien und Konsumgüterbekleidung). Dies führt zu einer hohen Flexibilität beim Rohstoffmix, wodurch das lokale Beschaffungspotenzial maximal ausgeschöpft und der durchschnittliche Bestand an gemischten Abfällen reduziert wird.

  • Zirkularität nach Branche

Die Technologie von Carbios ermöglicht eine branchenspezifische Zirkularität, wie die Zirkularität von Faser zu Faser, wodurch ein Rohstoffwettbewerb zwischen der Textil- und der Verpackungsindustrie vermieden wird. Die Technologie von Carbios kann einen minderwertigen Rohstoff in lebensmitteltaugliches PET umwandeln und transparente, hochwertige Flaschen herstellen, unabhängig von der Qualität der Verpackungsflocken, wodurch das Downcycling von Flaschenabfällen zu Fasern vermieden wird.

  • Bessere Zirkularität

Im Vergleich zu aktuellen Recyclingtechnologien, die nur eine geringe Anzahl von Zyklen ermöglichen, maximiert die PET-Biorecyclingtechnologie von Carbios die Anzahl der Zyklen bei gleichzeitiger Wahrung der Qualität. Die Qualität von r-PET wird im Verlauf der Zyklen nicht beeinträchtigt, da die Technologie von Carbios auf die beiden Monomerkomponenten (PTA und MEG) zurückgreift und somit die erneute Verwendung von Öl und Gas zur Herstellung von PET vermeidet. Im Demonstrationsmaßstab erreicht die Gesamtrückgewinnung des Verfahrens 90 % für Kunststoffabfälle mit 100 % PET-Anteil. Die Gesamtrückgewinnung variiert je nach der Menge an PET im Rohmaterial.

  • Gleichwertige Qualität wie neues PET

Das r-PET von Carbios hat die gleichen mechanischen und technischen Eigenschaften wie neu hergestelltes PET, insbesondere eine hohe Lebensmittelqualität. Das bedeutet, dass sich das r-PET von Carbios für alle PET-Anwendungen eignet. Da das r-PET von Carbios frei von Bisphenol A ist und in einem hydrolytischen Verfahren hergestellt wird, ist es für die Verbraucher gesundheitlich unbedenklich.

  • 51 % weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Produktionszyklus von neuem PET8

Die Technologie von Carbios nutzt ein sicheres Verfahren ohne Verwendung organischer Lösungsmittel und einer Depolymerisation bei niedrigen Temperaturen; diese und andere Faktoren führen zu einer 51%igen Verringerung der CO2-Emissionen im Vergleich zur Herstellung von neuem PET (unter der konservativen Annahme, dass 50% des PET-Abfalls im Vergleich zu einem konventionellen End-of-Life-Prozess abgezweigt werden).

3. LIZENZIERUNGSSTRATEGIE VORGESTELLT

Die im September 2021 in Clermont-Ferrand installierte industrielle Demonstrationsanlage ist seit Juli 2022 voll funktionsfähig. Die für die erste industrielle Anlage erforderliche Dokumentation sowie die „Technical Information Summary“ (Zusammenfassung der technischen Informationen), die für die internationale Erkundung zur Lizenzierung der PET-Biorecycling-Technologie von Carbios erforderlich ist, wurden im April 2023 fertiggestellt. Dieser Schritt markierte den Beginn der weltweiten Umsetzung der Lizenzierungsstrategie von Carbios.

Der Standardzeitplan für die Lizenzierung besteht aus zwei Teilen: Erkundung der Technologieförderung (Dauer ca. 12 bis 18 Monate) und der Zeitraum zwischen der Lizenzvergabe und der Inbetriebnahme der Anlage (Dauer ca. 36 Monate). In den verschiedenen Phasen des Zeitplans fallen Gebühren unterschiedlicher Art an; die erste Lizenzgebühr wird bei Unterzeichnung des Lizenzvertrags im Voraus vereinnahmt. In dieser Phase werden die technischen Unterlagen wie das Process Design Package (Prozessdesignpaket) und das Process Book (Prozesshandbuch) für die Planung und den Bau der lizenzierten Anlagen bereitgestellt, um die Übertragung der PET-Biorecycling-Technologie von Carbios auf die Lizenznehmer zu ermöglichen. Weitere Lizenzgebühren werden bis zur Inbetriebnahme und darüber hinaus (für die Erbringung zusätzlicher Dienstleistungen wie Schulung, technische Beratung, Unterstützung bei der Inbetriebnahme) erhoben.

  • Mehrere Industriezweige sind an der Technologie von Carbios interessiert

PET-Hersteller und Chemieunternehmen sind offensichtliche potenzielle Kunden für eine Technologie, die eine echte Zirkularität von PET mit alternativen Rohstoffen zu petrobasierten Monomeren ermöglicht und nahtlos mit bestehenden Polymerisationsanlagen kompatibel ist. Durch die Wertschöpfung aus allen möglichen Quellen von PET-Rohstoffen wie komplexe Kunststoffverpackungen oder Textilabfälle zielt Carbios auch auf andere Akteure der Wertschöpfungskette wie Abfallentsorgungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen ab. Überdies bietet die Technologie von Carbios eine Lösung für Markeninhaber, mit der sie die wachsenden regulatorischen Anforderungen und ihre eigenen, ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele für den Anteil von r-PET in ihren Produkten und Verpackungen erfüllen können. Öffentliche Einrichtungen, Kommunen, Impact- und Infrastrukturfonds sowie Staatsfonds könnten ebenfalls an Investitionsmöglichkeiten interessiert sein.

Je nach den angestrebten Perspektiven beabsichtigt Carbios, sein Portfolio an Anlagenkapazitäten, die in Lizenz betrieben werden, in unterschiedlicher Größe anzupassen: kleine Anlagen mit etwa 20 ktpa für Akteure im Bereich Spezialpolymere, mittelgroße Anlagen mit 50 ktpa für regionale Partnerschaften und große Anlagen mit 200 ktpa für wichtige Produktionszentren.

Carbios zielt auf drei Regionen für seine Lizenzierungsbemühungen ab: EMEA, Nordamerika und Südostasien.

4. R-PET-MARKT

  • Marktprognose für fortschrittliches r-PET

Carbios stellt heute seine mittelfristige Vision der Marktprognose für r-PET vor und ist zuversichtlich, den Löwenanteil des fortschrittlichen r-PET-Markt zu beanspruchen, mit einem prognostizierten Anteil von +/- 38 % an fortschrittlichem r-PET bis zum Jahr 2050, was 23 % des gesamten r-PET-Marktes entspricht.

Auf dem schnell wachsenden weltweiten r-PET-Markt, dessen Wachstum sich in 25 Jahren von 101 Millionen Tonnen im Jahr 2025 auf 186 Millionen Tonnen im Jahr 2050 fast verdoppeln soll9, könnten auf r-PET 50% des gesamten PET-Marktes bis 2050 entfallen (Schätzungen von Carbios unter Berücksichtigung von Verbesserungen bei der Textilsammlung und -sortierung, der Verwendung von Textilrohstoffen und der Intensivierung des Recycling). Innerhalb des r-PET-Marktes wird das Segment des fortschrittlichen r-PET mit einem jährlichen erwarteten Wachstum von über 17% am schnellsten wachsen (gegenüber einem Wachstum des gesamten r-PET-Marktes von 8,4%)10. Bis 2050 könnte das fortschrittliche Recycling 56 Millionen Tonnen ausmachen, was einem Marktwert von über 200 Milliarden Euro entspricht.

Carbios prognostiziert, dass der Zuwachs von mechanischem r-PET durch die begrenzte Verfügbarkeit von Rohstoffen, die mit dieser Technologie verarbeitet werden können, beschränkt wird. Neues PET wird aufgrund einer geringeren Nachfrage nach Rohstoffen aus der Petrochemie, die sich sowohl aus den Nachhaltigkeitsambitionen der Marken als auch aus staatlichen Vorschriften weltweit ergibt, nur begrenzt verfügbar sein.

  • Verbraucherverhalten und Auswirkungen auf die Kosten

Überdies üben die Verbraucher Druck auf die Marken aus. Umweltfreundliche Verpackungen sind für sie ein immer wichtigeres Kriterium bei ihren Kaufentscheidungen. Sie sind auch bereit, einen höheren Preis für diese Verpackungen zu zahlen. Carbios schätzt, dass sich die Beimischung von fortschrittlichem r-PET nur geringfügig auf die Kaufkraft der Verbraucher auswirken wird und im Bereich von wenigen Cent für eine Flasche Wasser bis zu weniger als 1 Euro für eine Fleecejacke aus 100 % Polyester liegen wird.11

5. BEGINN DES BAUS DER ERSTEN INDUSTRIEANLAGE IM JAHR 2023

  • Joint Venture mit Indorama Ventures

Carbios und Indorama Ventures haben kürzlich die Unterzeichnung eines unverbindlichen Memorandum of Understanding („MOU“)12 gemeldet, um ein Joint Venture für den Bau der weltweit ersten PET-Biorecyclinganlage zu gründen. Die Anlage soll in der Region Grand-Est in Frankreich errichtet werden. Das Joint-Venture-Kapital wird wie folgt aufgeteilt: 75 % Carbios und 25 % Indorama Ventures. Die Hauptziele dieser industriellen Anlage werden darin bestehen, Einnahmen aus industriellen und kommerziellen Aktivitäten zu generieren, die ersten Tonnen an Partner-Markeninhaber und andere Marktteilnehmer zu liefern und zukünftige Lizenznehmer im industriellen Maßstab auszubilden. Indorama Ventures bestätigt seine Absicht, die Technologie für künftige Entwicklungen möglicherweise auf andere PET-Standorte auszudehnen. Das Geschäftsmodell dieser Anlage wird mit dem Lizenzierungsmodell von Carbios identisch sein (siehe Teil 1 weiter oben).

  • Bauplanung im Zeitplan

Die Bauplanung liegt im Zeitplan, da die Genehmigungsanträge im Dezember 2022 eingereicht wurden; der Baubeginn sowie die Einstellung und Ausbildung des Anlagenpersonals sind für Ende 2023 geplant und die Inbetriebnahme soll 2025 erfolgen.

Die Anlage ist auf maximale Optimierung der Zirkularität ausgelegt, mit hoher Produktqualität, Minimierung des Energieverbrauchs und der Abfallproduktion sowie ergänzenden Verbesserungen wie mehr Rohstoffen textilen Ursprungs, der Wiederverwendung und dem Recycling von Prozesswasser.

  • Beschaffung von Rohstoffen

Mit dem Gewinn eines Teils der CITEO-Ausschreibung für das Biorecycling von mehrschichtigen Schalen hat Carbios hat eine erste Versorgungsquelle für seine zukünftige Anlage gesichert. Das Konsortium aus Carbios, Wellman (eine Tochtergesellschaft von Indorama Ventures) und Valorplast wurde ausgewählt, um 30 % der von CITEO angebotenen Tonnage zu übernehmen. Der Anteil des Stroms, der aus mehrschichtigen Lebensmittelschalen besteht, wird ab 2025 von Carbios in seiner Anlage in Longlaville verarbeitet.

Carbios führt derzeit Gespräche mit anderen Akteuren, um die 50 kt Abfall pro Jahr zu sichern, mit denen für eine volle Auslastung der Anlage in Longlaville gerechnet wird. Carbios schätzt, dass das Rohstoffversorgungspotenzial für die Anlage in Longlaville 400 kt im Jahr 2023 betragen könnte, eine Zahl, die aufgrund höherer Quoten bei der getrennten Sammlung bis 2030 auf 500 kt ansteigen dürfte.

Die Beschaffungsstrategie von Carbios besteht insgesamt darin, die Verwendung von Flaschen zu minimieren, da es sich dabei um einen teuren Rohstoff handelt, und den Rohstoffmix zu diversifizieren, um Lebensmittelschalen, feine und textile Reststoffe einzubeziehen und so die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

  • Neueinschätzung der Gesamtinvestition auf 230 Millionen Euro

Die Gesamtinvestition für die neue Anlage wurde unter Berücksichtigung der jüngsten Auswirkungen der Inflation gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 200 Millionen Euro neu auf 230 Millionen Euro geschätzt. Diese Erhöhung spiegelt die makroökonomische Situation und die Auswirkungen der Inflation wider, die sich auf den gesamten Sektor auswirken. Das Projekt bleibt dennoch wettbewerbsfähig, da der Investitionsbetrag pro Tonne im Vergleich zu anderen angekündigten fortschrittlichen Recyclingprojekten in Frankreich deutlich niedriger ist. Darüber hinaus ist Carbios der Ansicht, dass künftige Anlagen von einer möglichen Optimierung der Investitionsausgaben profitieren könnten.

Auf der Grundlage und vorbehaltlich der allgemeinen Bedingungen der MOU plant Indorama Ventures, bis zur endgültigen technischen Dokumentation und den abschließenden Studien zur wirtschaftlichen Durchführbarkeit rund 110 Millionen Euro für das Joint Venture in Form von Eigenkapital und nicht wandelbaren Darlehen13 zu mobilisieren.

Darüber hinaus wurde Carbios für eine Finanzierung in Höhe von 42,5 Millionen Euro durch den französischen Staat im Rahmen von France 2030 (30 Millionen Euro des Gesamtbetrags) und die Region Grand-Est (die restlichen 12,5 Millionen Euro) ausgewählt. Die Umsetzung dieser Finanzierung hängt von der Genehmigung der entsprechenden staatlichen Beihilferegelung durch die Europäische Kommission und dem anschließenden Abschluss der nationalen Beihilfevereinbarungen ab.

Die Projektkosten für Longlaville werden in Höhe von 152,5 Millionen Euro (65 %) durch die von Indorama Ventures aufgebrachten Mittel, die für das Projekt bereitgestellten Beihilfen des französischen Staates und der Region Grand-Est finanziert. Der verbleibende Betrag wird durch die Kapitalisierung von Eigenkapital des Joint Ventures durch Carbios finanziert. Ein Teil des von Carbios in das Joint Venture eingebrachten Kapitals wird durch einen Anteil der derzeitigen Barmittel von Carbios (86 Millionen Euro zum 30. April 2023) finanziert.

  • Potenzielle Finanzierung durch Eigenkapital

Carbios prüft überdies aktiv die besten Optionen zur Finanzierung der verbleibenden Kapitalbeteiligung am Joint Venture und wird je nach Marktbedingungen die geeignetste Lösung und den besten Zeitplan wählen. Im Falle einer Entscheidung für eine Eigenkapitalfinanzierung werden die Aktionäre des Unternehmens Vorrang haben.

6. UPDATE ZUR ENZYMLEISTUNG

Seit der Veröffentlichung eines Artikels in der Zeitschrift Nature im Jahr 2020 hat Carbios die Enzymleistung weiter optimiert und verbessert, insbesondere um die Stabilität der Enzyme unter Hitzeeinwirkung zu erhöhen und sie aktiver zu machen. Die bei der Depolymerisation erreichte Endumwandlung liegt bis heute bei 98 % (gegenüber 93 %, die in Nature angegeben wurden), was einer Produktionssteigerung um 5 % entspricht.

Mit 98 % übertrifft das Enzym von Carbios weiterhin deutlich die Zahlen, die für akademische Enzyme angegeben werden.

Dieses proprietäre Enzym wird 2025 in der ersten industriellen Anlage eingesetzt. Novozymes wird den Mikroorganismus, der das Enzym produziert, für die Enzymproduktion im industriellen Maßstab in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 optimieren.

Um seine Forschungsarbeiten zur Optimierung und kontinuierlichen Verbesserung seiner Enzymtechnologie fortzusetzen, wurde Carbios kürzlich vom französischen Staat im Rahmen von France 2030 eine Gesamtfinanzierung von 11,4 Millionen Euro gewährt, davon 8,2 Millionen Euro direkt für Carbios (davon 5 Millionen Euro in Form eines rückzahlbaren Vorschusses) und 3,2 Millionen Euro mit seinen akademischen Partnern INRAE14 , INSA15 und CNRS16 über den gemeinsamen Dienst TWB17 und die Forschungseinheiten TBI18.

Im Jahr 2023 beliefen sich die französischen Beihilfen insgesamt auf 54 Millionen Euro, nachdem die Europäische Investitionsbank im Jahr 2022 ein Darlehen von 30 Millionen Euro gewährt hat.

7. ERSTE VERKÄUFE DER LÖSUNG FÜR DEN BIOLOGISCHEN ABBAU VON PLA BIS 2024 ERWARTET.

Der PLA-Markt wird voraussichtlich wachsen, wobei die weltweite Produktion von 400 kt im Jahr 2022 auf 700 kt im Jahr 2026 steigen wird. Carbios geht davon aus, dass die ersten Verkäufe in den USA Ende 2023 oder Anfang 2024 erfolgen werden.

Während die Food Contact Notification in der Endphase ist, wird die Zulassung durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) bis Ende 2023 erwartet. Sie wird die kommerzielle Einführung dieser proprietären Technologie ermöglichen. Die Zulassung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird folgen.

8. AUSWEITUNG DER PIPELINE AUF ANDERE KUNSTSTOFFE

Die Mission von Carbios ist es, alle Arten von Kunststoffen in die Kreislaufwirtschaft einzubringen. Carbios hat kürzlich in Chemical Reviews, einer der 10 einflussreichsten wissenschaftlichen Zeitschriften der Welt, einen Artikel mit dem Titel „Enzymes' power for plastics degradation“ in Zusammenarbeit mit seinen akademischen Partnern, dem Toulouse Biotechnology Institute (TBI19) und der Universität Bordeaux, veröffentlicht. Dieser Artikel stellt für Carbios einen Wendepunkt bei der Suche nach Enzymen zum Abbau anderer Kunststoffe als PET und PLA dar.

Dank seiner starken F&E-Infrastruktur und etablierten Partnerschaften ist Carbios in der Lage, sein Innovationsportfolio für verschiedene Kunststofftypen schneller zu entwickeln. Zukünftige Polymere von Interesse wie Polyamide (einschließlich Nylon) oder Polyolefine (Polyethylen/Polypropylen) werden von dieser Beschleunigung der F&E-Phase profitieren. Diese Kunststoffarten werden sich anderen Märkten öffnen, wie etwa - im Fall von Polyamiden - den Automobil- und Elektronikmärkten, die auf einen Wachstumsmarkt von 30 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, für den derzeit nur wenige Recyclingtechnologien verfügbar sind.

  • Schutz von Innovationen

Ab 2023 wird das Team für geistiges Eigentum vorrangig die Innovation im Zusammenhang mit dem enzymatischen Abbau anderer Polymere schützen und dafür sorgen, dass Carbios weiterhin an der Spitze bleibt. Die proaktive Politik von Carbios im Bereich des geistigen Eigentums sorgt für den lebenslangen Schutz seiner Innovationen.

Über Carbios:

Carbios ist ein Biotech-Unternehmen, das biologische Lösungen entwickelt und industrialisiert, um den Lebenszyklus von Kunststoffen und Textilien neu zu definieren. Angelehnt an natürliche Prozesse, entwickelt Carbios enzymbasierte Verfahren, um Kunststoffe zu zersetzen. Damit verfolgt das Unternehmen die Mission, der weltweiten Verschmutzung durch Plastik und Textilien entgegenzuwirken sowie die Transition hin zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Mit seinen beiden disruptiven Technologien für das Biorecycling von PET und für den biologischen Abbau von PLA ist das Unternehmen im Begriff, das Stadium der Industrialisierung und Kommerzialisierung zu erreichen. Eine Demonstrationsanlage für das Biorecycling ist bereits seit 2021 in Betrieb und die erste Industrieanlage, in Partnerschaft mit Indorama Ventures, soll 2025 die Produktion aufnehmen. Insbesondere durch die Veröffentlichung auf der Titelseite von Nature wurde Carbios wissenschaftliche Anerkennung zuteil.


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    • Businesswire
Last Updated: 07-Jun-2023